Blumige Redensarten

Blumige Redensarten

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht – kennen Sie diese Redensarten?

Sicher haben Sie diese und andere Phrasen schon irgendwo gehört und inzwischen tauchen aus dem Gedächtnis noch viele weitere Redewendungen auf.

Wir alle verwenden sie immer wieder, ohne uns wirklich Gedanken darüber zu machen. Und noch weniger stellen wir uns die Frage, wo sie eigentlich herkommen.

Natürlich gibt es auch einige recht blumige Redensarten, über die eigentlich niemand wirklich nachdenkt, wenn er sie benutzt. Dank unseres Berufs interessiert uns aber nun einmal alles, was mit Blumen zu tun hat und so haben wir ein wenig recherchiert. Die Ergebnisse sind wirklich interessant!

Die bekanntesten Redensarten rund um Blumen

Zugegeben, es gibt nicht gerade unzählige Redewendungen mit Blumen – jedenfalls sind uns in deutscher Sprache nur wenige bekannt. Aber eben diese haben uns neugierig gemacht und wir wollten genau wissen, was es mit ihnen auf sich hat.

Damit auch Sie, lieber Leser, auf dem selben Wissensstand wie wir sind, ist erst einmal eine Aufzählung der uns bekannten Redensarten wichtig. Denn irgendwie kann man sie nicht einzeln sehen, sondern im Zusammenhang.

Wir reden hier also über:

  • etwas durch die Blume sagen
  • Blumen sprechen lassen
  • etwas unverblümt aussprechen
  • vielen Dank für die Blumen

Diese Redensarten dürften auch Ihnen sicher bekannt sein.

Wenn wir etwas durch die Blume sagen, dann reden wir es schön und verpacken Negatives in nette Worte. Der Ursprung dieser Worte liegt weit zurück.

Im Mittelalter war es an den Höfen üblich, dass ein Edelmann um seine Angebetete warb und ihr beispielsweise durch einen Kniefall auch seine Demut bewies. Doch nicht immer stieß das Werben auch auf Interesse. In diesem Fall schenkte die Dame dem Mann eine Strohblume und wies ihn damit höflich ab. Sie sagte es also durch die Blume.

Darauf aufbauend ist die Redensart Blumen sprechen lassen. So wie die Strohblume die Ablehnung bekundete, gab es in der darauffolgenden Zeit viele Blumen, die etwas Bestimmtes ausdrücken. Man bediente sich also dann der Sprache der Blumen, um etwas nicht selbst sagen zu müssen. Die rote Rose, die tiefe Zuneigung bekundet, ist wohl das bekannteste Beispiel.

Schickte man nicht die Blumen vor, um eine Botschaft zu übermitteln, sondern redete es sich frei von der Seele, sprach man unverblümt, also ehrlich und unmissverständlich. Und erhielt man auf diese Weise Kritik, gab ein Danke für die Blumen zu verstehen, dass die Kritikpunkte (egal ob deutlich ausgesprochen oder nicht), angekommen sind.

Blumige Sprache damals und heute

Und wo wir schon bei blumiger Sprache sind: Schon in der Antike bezeichnete man eine verhüllende Rede, also Sätze, die mehr offen ließen als verrieten als flosculus, was übersetzt Blümchen heißt. Daraus entwickelte sich der Begriff Floskel, den wir auch heute noch kennen und nutzen.

Die blumigen Redensarten und Begriffe sind also auch jetzt noch tief in unserem Sprachschatz verwurzelt. Und wenn es nach uns geht, dürfen sie das auch gern bleiben. Natürlich ist Sprache etwas Lebendiges, das sich stets weiterentwickelt und auch neue Einflüsse aufnimmt. Aber es ist auch schön, wenn solche alte Redensarten nicht aussterben. Sie kommen uns doch immer wieder zur Hilfe, wenn wir Dinge ausdrücken wollen und jeder weiß dann sofort, was gemeint ist.

Kennen Sie noch weitere blumige Redensarten?

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